Deutsche Städte wollten nicht mehr zuschauen, wie Menschen auf der Flucht nach Europa im Mittelmeer ertrinken oder in Flüchtlingslagern wie auf der griechischen Insel Lesbos unter katastrophalen Bedingungen leben müssten. So begründete der Bürgermeister von Potsdam, Mike Schubert (SPD), warum sich rund 120 Städte zu „sicheren Häfen“ erklärt und ihre Bereitschaft signalisiert haben, freiwillig mehr Geflüchtete aufzunehmen, als sie müssten. Schubert ist einer der Initiatoren des Bündnisses „Städte Sichere Häfen“, das rund 50 Kommunen im vergangenen Jahr gegründet haben. Sie fordern von der Bundesregierung, die gesetzlichen Vorgaben so zu ändern, dass Kommunen ohne die Zustimmung des Bundesinnenministeriums Migranten aufnehmen dürfen.

„Wir haben die Kapazitäten, einige hundert Menschen aufzunehmen“, sagt Miriam Koch, Leiterin des Amts für Migration und Integration der Stadt Düsseldorf. Das Jugendamt der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt wäre in der Lage, sich um 100 bis 150 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zu kümmern. Doch Düsseldorf sind die Hände gebunden...     Weiterlesen

 (Der Text ist zuerst in welt-sichten Heft 3/2010 "Schuften für den Weltmarkt" erschienen)